500.000 Setzlinge zu pflanzen ist ein Zehn-Jahres-Projekt.
Was auf der kleinen Insel Samal Island, die der Großstadt Davao / Philippinen, vorgelagert ist, mit 6.500 Mangroven-Setzlinge zum Schutz der Küste und als Brutstube für den Fischnachwuchs in den morastigen Küstenstreifen begann, ist jetzt zu einer beachtenswerten Aktion gewachsen. Wir haben in den vergangenen Jahren viel gelernt, nicht nur aus einigen Fehlern. Die Natur zwang uns zu akzeptieren, dass jede Region ihre besonderen Eigenarten aufweist. Aber wir werden mit jeder Pflanzung erfolgreicher. Lernen mussten wir auch, dass eine Mangrove erst dann angewachsen ist, wenn sich Luftwurzeln ausgebildet haben. Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Setzlinge sehr empfindlich, müssen sogar vor der Sonne geschützt werden.
Wir starten mit der Fischereigenossenschaft in Balit, einem kleinen Ort auf der Insel Samal Island, eine neue Aktion. Vorgelagerte Schwimmzäune schützen vor Treibholz und Plastikmüll. Die Fischer sind verantwortlich für die Hege der Mangroven, denn es ist ihre Zukunft. Wir haben uns auf zwei Arten spezialisiert: die so genannten Gigant-Mangroven und die Apfelmangroven, die zwar Früchte tragen, die aber für den menschlichen Verzehr nicht geeignet sind.
VOR ORT ARBEITEN
Schon deshalb ist es noch wichtiger mit den Menschen vor Ort zusammen-zuarbeiten. Wenn lokales Wissen und globales Geld eingesetzt werden, ist der Erfolg (fast) sicher. Lernen müssen wir alle, dass „Reparaturen“ an der Natur nicht einfach sind. Wer glaubt, den Mangrovengürtel „mal eben“ aufforsten zu können muss sich belehren lassen. Deshalb muss dem Erhalt der Natur die höchste Priorität eingeräumt werden. Gelernt haben wir, dass die Setzlinge nicht nur vor den Brandungswellen geschützt werden müssen, sondern auch vor Plastikmüll, der weltweit in den Meeren treibt. Schon eine treibende Plastiktüte kann einen jungen Setzling aus dem Boden reißen.
NEUE MANGOVENWÄLDER
Auf speziellen Tischen werden die jungen Triebe herangezogen. Zum Schutz vor der brennenden Sonne sind die Tische mit Schutzdächern ausgerüstet. Dieser Schutz ist nur notwendig bis die ersten Blätter sprießen.
Mangrovenprojekt auf Samal Island und im Golf von Davao / Philippinen (Stand April:2010):
Name |
Setzlinge
|
Taschen
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Geesche Jalba-Verseck |
30
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30
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Rettet den Regenwald Regenwald e.V. |
87500
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Asia Laden |
80
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80
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Victor Fischer |
250
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250
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Privatsachen |
1000
|
1000
|
Wir brauchen noch (April 2010):409780 Setzlinge |
Im Juli 2007 werden wieder 2.000 Setzlinge gepflanzt, weitere 8.000 im August. Parallel bereiten wir zweimal 20.000 weitere Setzlinge vor. Bis Frühjahr 2008 sollen 50.000 Setzlinge „ausgewildert“ sein. Danach 100.000 jedes Jahr. In der gesamten Bucht (Davao Gulf) fehlen zirka eine Millionen Mangroven um die Mangrovengürtel wieder zu stabilisieren. Die ersten Schritte sind getan, die Setzlinge wachsen. Das Projekt läuft, braucht aber weiterhin finanzielle Zuwendungen. Wer mithelfen möchte zu pflanzen, ist gerne eingeladen. Schreiben Sie uns einfach unter info@samal-island.com
Aktuelles: 10.000 Mangroven gepflanzt auf Samal Island / Philippinen
Freitag, der 13. Juli 2008 war kein schlechter Tag. Unsere kleine Gruppe sortierte aus den Setzlingen in unserer Baumschule die 3.000 stärksten Bäumchen aus. Sie sollen am nächsten Tag in den morastigen Küstenstreifen gepflanzt werden. Mitte Juli ist ein guter Zeitpunkt. Die Hitze hält sich in Grenzen, da es immer wieder zu heftigen Regenschauern kommt. Leider klettert durch den Regen die Luftfeuchtigkeit ins Extreme, höher als in einer Sauna. Jeder Schritt lässt den Schweiß aus allen Poren rinnen. Viele Gallonen Trinkwasser müssen den Feuchtigkeitsverlust ausgleichen.
Sonnabendmorgen: Bis zum Mittag holen über 50 Studenten aus unserer Baumschule die Setzlinge, die sie im Rahmen ihres Biologieunterrichts pflanzen und beobachten sollen. Zusammen mit den 15 Fischern aus der Gemeinde Balit werden so in einer Woche 2.500 Setzlinge "ausgewildert". Was für die Studenten ein Teil ihres Biologieunterrichts ist, ist für die Fischer eine wichtige Aktion, die ihnen in Zukunft den Lebensunterhalt sichern soll. Die Fischbestände und damit die Einkommen der Fischer sinken. Einige versuchten deshalb mit Dynamit oder Zyanid, das sie in die Korallenblöcke spritzten, ihre Fänge zu verbessern. Die meisten sitzen nun im Gefängnis, denn diese illegalen Praktiken werden hart bestraft. Es waren oft Taten der Verzweiflung, denn durch das massive Abholzen der Mangroven für den Bau- und Brennholzbedarf sind die Fischbestände im Golf von Davao dramatisch eingebrochen, auch wenn es nicht die alleinige Ursache ist. Nun stehen die Mangroven zwar unter Naturschutz, aber die öffentlichen Kassen sind leer gefegt. Aufgeforstet werden kann nur, wenn finanzielle Unterstützung von außerhalb kommt.
Unsere Hilfe konzentriert sich in Absprache mit dem Department of Environment and Natural Resources auf das Pflanzen von zwei Arten: die Giantmangrove (rhizophora stylosa) und die Apfelmangrove (sonneratia alba), wobei die Letztgenannte die vorderste Front bildet. Die Apfelmangroven werden so groß wie norddeutsche Apfelbäume und bilden mit ihren mächtigen Stämmen einen natürlichen Schutzwall gegen Treibholz, Plastikmüll und harten Wellenschlag. Sie sind allerdings sehr schwer zu züchten und wachsen sehr, sehr langsam.
Die Fischer werden für das Pflanzen der Setzlinge bezahlt, denn wer einen Tag keinen Fisch fängt, hat einen Tag kein Einkommen. Das können sich die Menschen hier nicht erlauben. Unsere Mangroven-Aktion wurde bis Ende Juli weitergeführt, um die ersten 10.000 Setzlinge auszuwildern. Weitere 5.000 Setzlinge sind Ende August so weit, dass sie eingepflanzt werden können. Und es geht weiter: 10.000 Samen wachsen bereits in Plastiktüten.
Weitere 20.000 sind in Vorbereitung, gespendet von Rettet den Regenwald. E.V. (-> www.regenwald.org). Warum ein aktiver Mangrovengürtel für Samal Island so wichtig ist, belegen diese Zahlen: In den 17 unterschiedlichen Mangrovenarten leben 22 Vogel- und 26 Fischarten, unzählige Krabben-, Krebs- und Muschelarten. Mit den vorgelagerten Seewiesen und Korallenbänken bildet der Mangroven-Küstenstreifen die Kinderstube für die Vielfalt des maritimen Lebens.
ZERTIFIKATE
- Certificate
of appreciation
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of appreciation U.Kronberg
- Certificate
of appreciation Rettet den Regenwald
- Certificate
of appreciation Office of Punong Barangay
- Certificate
department of environment
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of appreciation Natural ressource office
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of appreciation community environment
- Certificate
of appreciation City of Samal
- Certificate
of appreciation
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of appreciation
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of appreciation
- Davao
College
- Department
of education
Text und Durchführung mit freundlicher Genehmigung von MAMA Earth
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